Das ursprüngliche Handwerk dieser Gattung hat sich in den letzten paar 100 Jahren kaum verändert. Trotzdem bleibt diese Kunstform wandelbar. Eine über Jahrzehnte lange Erfahrung in diesem Metier lehrt, dass es zu Veränderungen nicht wirklich neue oder andere verarbeitungstechnische Methoden zu beanspruchen gilt, nur weil man denken möchte, auf diese Weise liesse sich die Glasmalerei in den heute geltenden Zeitgeist verwirklichen lassen. Je mehr man sich neuer Materialien und anderen Methoden bei einer Verarbeitung von Glasmalerei bedient, desto eher verfällt man einem unkoordinierten Materialfetischismus. Womit zum Teil völlig unbemerkt, die eigendynamische Charakteristik des Mediums Glas berechtigterweise in Frage zu stellen bleibt. Die Glasmalerei unterlag schon verschiedene Male dem Irrtum (wie bereits im 16. und 19. Jh., wo sie sich bloss als transparente Bildträgerin einer in Mode gekommenen Radier- und Tafelmalerei zur Verfügung halten musste), sich selbst durch aufgesetzte, nicht materialgerechten Einflussnahmen in ihrer transparenten Selbstbehauptung einzugrenzen, bewirkt vielfach eine zwiespältige Aussage oder gleicht eher einer unbeholfenen Verlegenheitslösung. 

Das Werk bleibt von der Aussenseite her geschützt. Die Beispiele hier auf dieser Seite, vermitteln einen Eindruck, wie sich im Rahmen der konkreten Aufträge eine Glaskunst-Inszenierung in Bezug von Gegebenheiten und Auflagen darzustellen vermag. Jede kreative Darstellung unterliegt einer individuell subjektiven Beurteilung.  Durch die z.T. fragmentarisch ausgerichteten Farbfenster-Einsätze wird die Nahtstelle jeweils zwischen innen und aussen bewusst im „Fluss“ gehalten (Aussenseite). Die zur Umsetzung ausgewählte traditionelle Verarbeitungstechnik beinhaltet für den Auftraggeber mehrere Vorteile. Das in der Masse eingefärbte, mundgeblasene Antikglas, mit seiner lichtbrechenden Struktur, gilt als nachhaltiger – über Jahrhunderte erprobter Werkstoff, was insbesondere die anhaltende Leuchtkraft betrifft. Die meisten Farbgläser erweisen sich als absolut UV-Licht resistent. 

Die einzeln zugeschnittenen Farbgläser werden mit hochwertigen Bleiprofilen eingefasst und beidseitig verzinnt. Diese sind wie hier, als Bestandteil einer bewusst gestalteten Komposition zu verstehen. Auf der Rückseite sind Metallprofile zur Armierung aufgelötet, welche zugleich in der Verlängerung bis auf den Fensterrahmen führen. Dort wo kurz vor dem Ende ein Loch eingebohrt wurde, um jeweils mit einer Schraube bei diesen Glas-Blei-Kompositionen (in leicht vorgesetzter Position zum IV-Fensterglas) auf den Fensterrahmen fix zu montieren. Durch dieses Montage-System wird die Glas-Blei-Komposition stets hinterlüftet und eventuell sich bildendes Kondensat könnte sich jederzeit verflüchtigen, die Service-Freundlichkeit wird gewahrt, weil Glas-Blei-Kompositionen unter diesen Bedingungen in Kürze demontiert werden können und schlussendlich werden an diesen Stellen auch der rein energieökonomische Funktionalismus garantiert.
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